Sätze verstehen
Produktinformationen "Sätze verstehen"
Frank Burchert, Antje Lorenz, Astrid Schröder, Ria de Bleser, Nicole Stadie
Mit „Sätze Verstehen" gelingt es der Potsdamer Autorengruppe, eine diagnostische Materialsammlung zu veröffentlichen, die linguistisch motiviert und von modernen Theorien geleitet ist, wie sie auf dem deutschen Markt schon lange vermisst wurde: eine systematische, mehrstufige Untersuchung des Satzverständnisses von aphasischen Patienten wird dadurch möglich. Damit haben wir endlich ein Instrumentarium zur Verfügung, das eine wirklich individuelle, störungsspezifische Therapie von morphosyntaktischen Verständnisstörungen erlaubt. Ziel der Untersuchung ist es, bei Patienten mit gutem Wortverständnis und guter Kurzzeitgedächtnisleistung Störungen bei der Satzverarbeitung schrittweise aufzudecken.
Die Untersuchung gliedert sich in drei Untertests, die Eingangs-, die Kern- und die Vertiefende Diagnostik, die aufeinander aufbauen. Für die Anwendung wird ein klar strukturiertes Vorgehen vorgeschlagen. Es liegen zu jedem Untertest übersichtliche Protokollbögen und transparente Auswertungskriterien vor. Ein Ergebnisübersichtsbogen bietet die Möglichkeit, Ergebnisse aus mehreren Untersuchungen z.B. zum Zweck der Verlaufskontrolle zu vergleichen. Das Abschneiden eines untersuchten Patienten kann dank vorhandener Normierungsdaten eindeutig als unbeeinträchtigt, oder als leicht bzw. schwer gestört eingestuft werden. Die Untersuchung des Satzverständnisses erfolgt für alle 3 Untertests in der Form einer auditiven Bild-Zuordnungsaufgabe. Der Proband muss aus 2 bzw. 4 vorliegenden Situationsbildern das zum vorgesprochenen Satz passende Bild heraussuchen und zeigen. Die Zeichnungen und das abgebildete „Personal" werden allen Kolleginnen, die bereits „Komplexe Sätze" aus der Potsdamer Werkstatt kennen (erschienen ebenfalls bei uns im NAT-Verlag), bekannt vorkommen. Beispielsätze, zu denen das passende Bild auszuwählen ist, lauten beispeilsweise: Der Mann, der den König grüßt, ist reich oder Der Mann, den der Hund liebt, ist klein.
Auf den Bildtafeln sind die passenden Situationsbilder jeweils kontrastiert durch entsprechende Ablenkerbilder mit vertauschten Handlungsrollen. Aufgabe des Patienten ist es also, in - je nach Untertest - unterschiedlichen Satztypen die Handlungsrollen des Satzes korrekt zuzuweisen, was ihm nur gelingt, wenn er entsprechende morphologische Hinweise verarbeiten kann .
Ein ganzes Kapitel des Handbuchs beschäftigt sich mit der aus einer solchen Diagnostik abzuleitenden Identifikation von Störungsmustern und konkreten darauf bezogenen Therapievorschlägen.
Für die Stellung einer therapierelevanten Diagnose, die Kontrolle von Verlauf und Stabilität von Therapieergebnissen sowie als Hinweisgeber für eine individuell zugeschnittene Therapie wird „Sätze Verstehen" in Zukunft für das Arsenal der Aphasietherapeuten unverzichtbar sein!
Der Band ist in einer Printfassung oder als eBuch erhältlich.
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