Sprachentwicklung von Late Talkers bis ins Schulalter: Langzeiteffekte einer frühen systematischen E
Produktinformationen "Sprachentwicklung von Late Talkers bis ins Schulalter: Langzeiteffekte einer frühen systematischen E"
Anke Buschmann und Christina Gertje
Zusammenfassung: Im Rahmen einer Längsschnittstudie wurde die sprachliche Entwicklung ehemaliger Late Talkers (LT) bis ins Schulalter untersucht. Hierzu wurden Kinder, die mit 24 Monaten eine isoliert expressive oder rezeptiv-expressive Sprachentwicklungsverzögerung aufwiesen, randomisiert einer Interventionsgruppe (IG n=22) und einer unbehandelten Kontrollgruppe (KG n=22) zugewiesen. Es erfolgte eine standardisierte Untersuchung des produktiven Wortschatzes, der Grammatik und des Sprachverständnisses im Vergleich zu einer Stichprobe alterstypisch entwickelter Nicht-Late Talkers (NLT n=24). Nach der Eingangsdiagnostik nahmen die Mütter der IG an dem dreimonatigen „Heidelberger Elterntraining zur frühen Sprachförderung" (HET Late Talkers) teil. Die Kinder aller drei Gruppen wurden mit zweieinhalb, drei, vier und fünf Jahren, sowie am Ende der zweiten Klasse nachuntersucht. Die Gruppenvergleiche mittels Varianzanalysen ergaben für die drei getesteten Sprachbereiche signifikante Interaktionen zwischen Zeit und Gruppe. Post-hoc-Tests zeigten, dass die KG zu allen Messzeitpunkten über signifikant niedrigere sprachliche Fähigkeiten in Wortschatz und Grammatik verfügte als die NLT. Dagegen unterschied sich die IG ab dem Alter von drei Jahren nicht mehr von den NLT im produktiven Wortschatz und im Sprachverständnis, ab vier Jahren auch nicht mehr in den grammatischen Fähigkeiten. Zwischen der IG und der KG zeigten sich im Wortschatz mit drei Jahren und in der Grammatik mit vier Jahren signifikante Unterschiede zugunsten der IG. Zudem gab es in der IG nach der Intervention zu jedem Messzeitpunkt prozentual mehr Kinder mit altersentsprechenden Resultaten in den Sprachtests als in der KG. Die Ergebnisse belegen die Effektivität des HET in Bezug auf eine langfristige Verbesserung der sprachlichen Fähigkeiten von LT.
Abstract:
This long-term study examined the language development of former children with language delay (late talkers) into school age. Children identified with expressive and receptive-expressive language difficulties at the age of 24 months were randomly assigned to an intervention group (IG n=22), and an untreated control group (CG n=22). Their language development was compared to a sample of non-late talkers (NLT n=24). After the pretest, mothers in the IG participated in the three-month long "Heidelberg Parent-based Language Intervention" (HPLI) program. All children were reassessed at the age of 2 ½, 3, 4 and 5 years, and at the end of second grade. Tests for productive vocabulary, grammar, and language comprehension were administered at each point in time. Analyses of variance showed significant interactions between time and group for the three tested language aspects. Post-hoc tests revealed significant differences between the CG and the NLT for all language areas, with the CG scoring significantly lower at all measuring points in the areas of vocabulary and grammar. In contrast, the IG had caught up with the NLT by the age of 3 years in productive vocabulary and language comprehension, and by the age of 4 years in grammar. Additionally, there were more children showing normal language abilities over time in the IG than in the CG. The HPLI can therefore be considered a highly effective intervention contributing to long-term improvement of late talkers' language development.
Schlüsselwörter: Sprachentwicklungsverzögerung, Late Talkers, Sprachentwicklung, elternzentrierte Frühintervention
Key words: language delay, late talkers, language development, parent-based intervention
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Dieser Artikel wurde in der Fachzeitschrift Logos veröffentlicht.
Ausgabe 1/2021 DOI-Nr. 10.7345/prolog-2101004
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