NVST
Produktinformationen "NVST"
von Katharina Hogrefe, Ralf Glindemann, Wolfram Ziegler und Georg Goldenberg
Mit dem NVST kann die semantische Verarbeitung bei Personen mit neurologischen Erkrankungen sprachfrei erfasst werden. Um dabei unterschiedliche Modalitäten abzudecken, gehören u.a. Zeichnen und Pantomime zu den Testaufgaben. Es werden keine sprachlichen Leistungen gefordert, so dass der NVST auch bei Personen mit schwerer Aphasie eingesetzt werden kann. Nutzen Sie das innovative Verfahren zur Erfassung der semantischen Verarbeitung bei der Festlegung von Therapiezielen und für die Verlaufskontrolle.
Einsatzbereich
Der Nonverbale Semantiktest ist ein Instrument für die Untersuchung semantischer Verarbeitungsleistungen bei erwachsenen Personen mit neurologischen Erkrankungen (Schlaganfall, Demenz).
Inhalt
Der NVST ist ein standardisiertes Verfahren, das semantische Verarbeitungsleistungen in unterschiedlichen Modalitäten erfasst und mit den Leistungen neurologisch gesunder Probanden vergleicht. Der Test umfasst die drei Aufgabenbereiche Semantisches Sortieren, Zeichnen und Pantomime. Während beim Untertest Semantisches Sortieren die Anzahl der Fehler bestimmt wird, erfolgt die Auswertung von Pantomime und Zeichnen anhand vordefinierter Merkmale. So wird nicht die Qualität der Geste oder der Zeichnung, sondern das Vorhandensein von prototypischen semantischen Merkmalen bewertet. Da weder laut- noch schriftsprachliche Leistungen erbracht werden müssen, ist der Test auch für Personen mit schweren Aphasien geeignet. Die Testresultate ermöglichen Vergleiche zwischen den Untertests und geben Auskunft über erhaltene nonverbale Ressourcen, die Voraussetzung für eine gelungene funktionale Kommunikation sind. Sie können Grundlage für eine therapeutische Zielsetzung und Verlaufskontrolle sein.
Zuverlässigkeit
Auswertungsobjektivität und Reliabilität wurden für die drei Untertests getrennt anhand einer Stichprobe von 276 Probanden (192 neurologisch gesunde Probanden, 84 Patienten mit Aphasie nach Schlaganfall und mit demenziellen Erkrankungen) bestimmt. Es ergaben sich durchweg zufriedenstellende Werte für die Beurteilerübereinstimmung und sehr hohe Konsistenzkoeffizienten.
Testgültigkeit
Die inhaltliche, die Konstrukt- und die Kriteriumsvalidität der drei Untertests konnten nachgewiesen werden.
Normen
Anhand einer Gruppe von nach Alter, Geschlecht und Bildungsgrad stratifizierten Probanden ohne Hirnschädigung (n = 192) wurden für jeden der drei Untertests differenzierte Testnormen entwickelt. Für die Testanwendung stehen Tabellen mit Schwellenwerten für unbeeinträchtigte Testleistungen und nichtparametrischen Abstandsnormen (Grobnormen) zur Verfügung.
Bearbeitungsdauer
Die vollständige Durchführung des Tests nimmt 15 bis 30 Minuten in Anspruch, die Auswertung etwa 20 Minuten.
Erscheinungshinweis
In Anwendung seit 2022.
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