Sprachsystematisches Aphasiescreening (SAPS)
Produktinformationen "Sprachsystematisches Aphasiescreening (SAPS)"
von Stefanie Bruehl, Walter Huber, Francesca Longoni, Klaus-Jürgen Schlenck und Klaus Willmes
Einsatzbereich
Das Sprachsystematische Aphasiescreening (SAPS) ist ein modellbasiertes, standardisiertes Verfahren zur Erfassung aphasischer Störungsmuster als Ausgangspunkt für sprachtherapeutische Behandlungsplanung und sprachliche Verlaufsuntersuchungen. Es richtet sich an alle sprachdiagnostisch und -therapeutisch ausgerichteten Berufsgruppen. Das SAPS ist generell für Personen mit post-akuter und chronischer Aphasie einsetzbar, so lange zumindest ein Ansatz von intentionaler sprachlicher Kommunikation bei den betroffenen aphasischen Personen zu erkennen ist
Beschreibung
Das SAPS erfasst (abgestuft nach Schwierigkeit) die drei sprachlichen Verarbeitungsebenen der Laut-, Wort- und Satzstrukturen in rezeptiver und expressiver Modalität. Das SAPS überprüft das Sprachsystem hinsichtlich der drei Sprachdomänen Phonologie/Phonetik, Lexikon/Semantik und Syntax/Morphologie, um die Sprachbehandlung von aphasischen Personen direkt auf das Muster gestörter und erhaltener Leistungen ausrichten zu können. Diagnostik, Therapieplanung und Verlaufsbeobachtung mit dem SAPS sind so konzipiert, dass sie einfach, auf einen Blick ersichtlich und gut aufeinander abgestimmt erfolgen können.
In Diagnostik und Therapie ermöglicht das SAPS
die Erfassung des individuellen sprachlichen Störungsmusters einer Person mit Aphasie
die Identifizierung von erhaltenen und gestörten sprachlichen Funktionen in den nach Modalität und sprachlicher Komplexität abgestuften Domänen Phonologie/Phonetik, Lexikon/Semantik und Syntax/Morphologie
die Auswahl von störungsspezifischen Therapieschwerpunkten auf individuell passendem Schwierigkeitsniveau, abgeleitet aus dem individuellen Leistungsmuster
die Bereitstellung von Aufgaben mit entsprechenden Trainings- und Kontrollitems für die sprachtherapeutische Intervention
die Erfassung der Leistungsentwicklung im Verlauf der sprachtherapeutischen Intervention
Hinweise auf bedeutsame Einflussfaktoren bei der Auswahl von individuellem Übungsmaterial und auf weiter abzuklärende Defizite
Zuverlässigkeit
Die Reliabilitätsanalyse ergab für alle Module eine sehr hohe interne Konsistenz und eine gute Test-Retest-Reliabilität.
Testgültigkeit
Die rezeptiven und expressiven Module sind in ihrer Schwierigkeit nachweisbar gut nach den drei Anforderungsstufen mit jeweils signifikanten Mittelwertunterschieden zwischen allen drei Stufen abgestuft. Die konvergente Validität konnte durch erwartungskonforme Korrelationen mit anderen Tests zur Erfassung sprachlicher Leistungen nachgewiesen werden.
Normen
Es liegen Normdaten aus einer multizentrischen Studie mit N = 156 Personen mit chronischer Aphasie vor.
Bearbeitungsdauer
Die Durchführungsdauer beträgt 60 bis 90 Minuten. Die Auswertung dauert 15 bis 30 Minuten.
Erscheinungshinweis
In Anwendung seit 2022, 1. Auflage
Weiterführende Links zu
Zuletzt angesehen