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Interdisziplinäre Behandlungsansätze in der Dysphagie- und Atemtherapie
Dr. Ulrike Frank, Dipl.-Patholinguistin
Katrin Frank, Physiotherapeutin, Atmungstherapeutin (DGP)
Dysphagien sind komplexe Störungsbilder und erfordern daher Behandlungsansätze, die verschiedene therapeutische Blickwinkel integrieren. In diesem Seminar werden sprachtherapeutische und physiotherapeutische Ansätze in der Behandlung dysphagischer PatientInnen aufgezeigt, die zu einer Verbesserung der Atem- und Schluckfunktion angewendet werden können. Dazu werden funktionelle Zusammenhänge erläutert, der Schwerpunkt liegt jedoch beim praktischen Üben.
Inhalte des Seminars:
- Zusammenhang von Haltungshintergrund und Schluckfunktion: Lagewechsel, Positionierung und Haltungsaufbau
- aktivierende und ressourcenorientierte Dysphagietherapie
- facio-orale Mobilisation von Kiefer, Zunge und oberen Kopfgelenken in der erarbeiteten Behandlungsposition
- Verbesserung des Sekretmanagements und der Atem-Schluck-Koordination durch Lagerungen und atemtherapeutische Techniken und Hilfsmittel
- praktische Übungen unter Supervision in den genannten Therapiebereichen
Seminarziele:
Die TeilnehmerInnen erwerben durch das Seminar Sicherheit in der Auswahl und praktischen Durchführung von Techniken zur Lagerung und Positionierung von PatientInnen, die die Grundlage für eine effektive Dysphagietherapie sind. Sie erlernen Techniken zur Mobilisation schluckrelevanter facio-oraler Strukturen unter Berücksichtigung der Prinzipien von Stabilität und Mobilität. Die TeilnehmerInnen kennen die Bedeutung der Atmung für die Schlucktherapie und erwerben grundlegende Fertigkeiten zur Anwendung atemtherapeutischer Lagerungen und Hands-on-Techniken.
Zielgruppe: TeilnehmerInnen aller klinischen Berufsgruppen mit Erfahrungen in der Dysphagiediagnostik und -therapieAnmerkung: Bitte bequeme Kleidung, ein großes und ein kleines Handtuch und eine Decke mitbringen. Den TeilnehmerInnen werden ein seminarbegleitendes Script (pdf) sowie ein E-Script (kommentierte Videotutorials zu den praktischen Übungen) zur Verfügung gestellt.Voraussetzung: Grundkenntnisse in der Dysphagiediagnostik und -therapie und Erfahrungen in der praktischen Arbeit mit DysphagiepatientInnen sind empfehlenswert.
Weiterführende Informationen
Kurzbiographie: Dr. Ulrike Frank, Dipl.-Patholinguistin
Mehrjährige Tätigkeit in der neurologischen Rehabilitation in Deutschland und der Schweiz. Schwerpunkt: Frührehabilitation, Dysphagie und Trachealkanülenmanagement.
Promotionsthema: Interdisziplinäres Trachealkanülenmanagement. Praxisbegleitende Weiterbildung u.a. in den Bereichen F.O.T.T., Bobath-Therapie, Basale Stimulation, P.N.F., Affolter-Therapie, Therapie bei Laryngektomie, Therapie bei Sprechapraxie.
Seit 2004 wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Potsdam. Lehr- und Forschungstätigkeit zu Dysphagie und sprechmotorischen Störungen.
Seit 2009 Aufbau und Leitung des interdisziplinären Swallowing Research Lab an der Universität Potsdam (www.uni-potsdam.de/swallow).
Seit 1999 Leitung von Fortbildungen zur interdisziplinären Dysphagietherapie und Diagnostik und Therapie bei Sprechapraxie. Diverse Publikationen, Vorträge und Workshops zu diesen Themen.
Forschungs- und Arbeitsschwerpunkte:
- Atem-Schluck-Koordination bei Gesunden und bei Patienten mit Dysphagie und respiratorischen Erkrankungen
- Effekte atemtherapeutischer Interventionen auf die Schluckfunktion bei Patienten mit Dysphagie
- Einsatz von Biofeedbackverfahren in der Dysphagietherapie
- Entwicklung und Validierung von Diagnostik- und Therapieverfahren für Dysphagiepatienten mit und ohne Trachealkanülen
Kurzbiographie: Katrin Frank, Physiotherapeutin, Atmungstherapeutin (DGP)
Von 1997- 2013 Physiotherapeutin in einer neurologischen Frührehabilitationsklinik mit Patienten der Phasen B-F. Seit 2013 Tätigkeit im Akutbereich mit Schwerpunkt im Bereich Neurologie, Intensivmedizin und Beatmung sowie Aufbau von geriatrischen Abteilungen im Akutkrankenhaus. Derzeit Leitung eines 53-köpfigen interdisziplinären therapeutischen Teams in einem Akutkrankenhaus mit allen Indikationsbereichen.
Zertifizierte Vojta-, Erwachsenen- & Bobath-Therapeutin, ausgebildet in Manueller Therapie, NAP, Therapie nach Klein-Vogelbach, Affolter-Therapie, F.O.T.T., Ernährungsberaterin, Myofaciale Triggerpunkttherapie (MTrP), Reflektorische Atemtherapie, Ethikberaterin im Gesundheitswesen, CMD, LSVT-BIG und SHT.
Seit 2005 Leitung von Fortbildungen zur interdisziplinären Dysphagietherapie für Sprachtherapeuten und Physiotherapeuten und Interessierte. Durchführung von Behandlungssupervisionen.
Arbeits- und Interessenschwerpunkte:
- Neurologie: alle Phasen, Atemtherapie bei TK-Patienten, invasive Beatmung, Dysphagietherapie und Trachealkanülen- sowie Sekretmanagement
- Intensivmedizin: Frühmobilisation beatmeter Patienten und spezialisierte Atemtherapie bei wenig- bzw. nicht-responsiven Patienten
- Pneumologie/ innere Medizin: Sekretmanagement bei intubierten und beatmeten Patienten, effektive Prophylaxentherapie zur Erreichung einer Rehabilitationsfähigkeit der Patienten
- Manuelle Therapie & Schmerztherapie bei Patienten mit akuten und chronischen Schmerzen
Quellenangaben:
Hochschild. Strukturen und Funktionen begreifen, funktionelle Anatomie. Thieme, 2005
Oczenski, Andel & Werba (Hrsg.) Atmen - Atemhilfen. Thieme, 2006.
Prosiegel, M., & Weber, S. (2013). Dysphagie. Diagnostik und Therapie. Heidelberg Berlin: Springer Verlag.
Warnecke, T., & Dziewas, R. (2013). Neurogene Dysphagien. Diagnostik und Therapie. Stuttgart: Kohlhammer.
Frank U., Pluschinski P., Hofmayer A., Duchac S. FAQ Dysphagie. Antworten - prägnant und praxisnah. München: Elsevier, 2021.
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