Therapeutisches Trachealkanülenmanagement
Praktisches Kanülentraining, Behandlung von Dysphagie und Dekanülierung bei tracheotomierten Patienten
Norbert Niers, Logopäde
Im therapeutischen TK-Management ist die individuelle Berücksichtigung von Schluckphysiologie und -pathologie einerseits und ihre Beeinflussung durch die Art des Tracheostomas bzw. der Kanülenversorgung & des individuellen Handlings andererseits erforderlich.
In diesem zweitägigen Seminar werden verschiedene medizinische und therapeutische Aspekte bezüglich Atmung, Schlucken, Kommunikation und Dekanülierungsoptionen beleuchtet sowie in umfangreichen Videodemonstrationen veranschaulicht. Auf Basis theoretischer Grundlagen werden verschiedene Kanülensysteme gezeigt und individuelle Auswahlkriterien nach Pathologie, Kanülenart und -größe dargestellt.
Maßnahmen, wie das Blocken mit den verschiedenen Möglichkeiten der Cuffdruckmessung und -kontrolle, der Trachealkanülenwechsel sowie das endotracheale Absaugen, werden bezüglich der Indikationen und Voraussetzungen thematisiert und an verschiedenen Dummys praktisch erprobt. Das kleinschrittige Vorgehen beim therapeutischen Entblocken sowie die sich dabei ergebenden Möglichkeiten und Probleme werden ausführlich erläutert und in zahlreichen Videobeispielen und -analysen veranschaulicht.
Neben einem Behandlungspfad zur Verbesserung pharyngealer Sensibilitätsstörungen sollen auch Behandlungsprobleme, das Notfallmanagement und rechtliche Aspekte thematisiert werden.
Weitere theoretische und praktische Themen sind die Dysphagietherapie mit Kostaufbau, das Sekretmanagement, Lagerung, Haltungsaufbau und Positionierung, Tracheostomapflege, Behandlungspfade zur Dekanülierung sowie die Therapie unter Beatmung und das Weaning. Schließlich werden auch Schnittstellenprobleme zwischen Therapie - Arzt - Pflege - Patient und Angehörigen erörtert. Umfangreiche Fachliteratur zu diesem Themenkomplex wird zur Ansicht ausgelegt.
Themen und Inhalte:
- Anatomie der Atmung - Indikationen zur Tracheotomie
- Anlagetechniken (operativ / plastisch und dilatativ / perkutan)
- Anatomie der Trachealkanüle: verschiedene Kanülenarten, -systeme und -größen
- Sinn und Unsinn gefensterter Trachealkanülen
- Auswirkungen auf Phonation, Schluckvorgang, Nahrungsaufnahme und Sekretsituation
- Therapeutische Befunderhebung bei tracheo(s)tomierten Patienten
- Praxis des Blockens / Cuffdruckmessung und -kontrolle (Manometer, elektronisch, smart Cuffmanager)
- endotracheales Absaugen in Theorie und Praxis - Indikationen - Risiken - Komplikationen - Absaughygiene - Alternativen
- therapeutisches Entblocken: Voraussetzungen und praktisches Vorgehen (mit Vakuumventil oder Spritze) - (Kontra-)Indikationen - Positionierung -
Risiken - Absicherung
- praktische Bestimmung des Blockungsvolumens: Was will uns die Spritze sagen?
- das exspiratorische Lumen: Was kann ich mir dafür kaufen? Interpretation der Werte anhand von Videobeispielen
- „Der Patient toleriert das Sprechventil nicht ..." - Problem des Patienten oder Problem der Kanüle?
- Die Aerodynamik des Entblockens - Videobeispiele
- Wege zur Kommunikation
- Dysphagietherapie und Kostaufbau: Essen mit geblockter Trachealkanüle - das ultimative Geschmackserlebnis: Chance oder Risiko?
- Sekretmanagement: Ursachenforschung und therapeutische Optionen
- Behandlungspfad zur Verbesserung pharyngealer Sensibilitätsstörungen
- Tracheostomapflege
- Lagerung, Haltung und Positionierung bei tracheotomierten Patienten
- Therapieoptionen bei Beatmung und Weaning
- Fahrplan zur Dekanülierung: Voraussetzungen, Kontraindikationen und Procedere
- Trachealkanülenwechsel in Theorie und Praxis
- Die Luft wird dünn: Notfall- und Krisenmanagement
- Fallbeispiele - Fragen - Literatur
Falldarstellungen können eingebracht werden - hilfreich (aber nicht zwingend notwendig) wären eine kurze Videosequenz, die genaue Kanülenbezeichnung sowie die vorherige Kontaktaufnahme mit dem Dozenten.
Weiterführende Informationen
Seminaranmeldungen sind telefonisch nicht möglich!
360.00 CHF *
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Seminar-Nr.: | 2450-KC |
Ort: | Köln |
Datum: | FR, 13.12.2024 | 08:30 - 18:00 SA, 14.12.2024 | 08:30 - 18:00 |
Fortbildungspunkte: | 20 |
Theorie: | 16 |
Kurzbiographie: Norbert Niers, Logopäde
Nach der Ausbildung zum Logopäden am Universitätsklinikum Steglitz in Berlin von 1990 - 1993 folgte die klinische Tätigkeit in der geriatrischen Akutbehandlung und Rehabilitation bis 1998. Seit 1998 leitender klinischer Logopäde in der neurologischen Frührehabilitation. Im Vordergrund steht die Behandlung neurologischer Störungsbilder in der Intensivmedizin sowie der Akutphase (inkl. stroke unit) und in der stationären und ambulanten Rehabilitation.
Der Arbeits- und Therapieschwerpunkt liegt in der Diagnostik und Therapie von Dysphagien sowie dem therapeutischen Trachealkanülenmanagement in Frührehabilitation, Intensivmedizin sowie Geriatrie.
Quellenangaben:
- Niers, N. (2012). Trachealkanülenmanagement: therapeutische Kriterien zur gezielten Auswahl passender Größen. in LOGOS interdisziplinär, (1/2012), 42-51
- Niers, N. (2014). Ratgeber Tracheotomie. Idstein: Schulz-Kirchner Verlag
- Wiebke H. (2008). Neurogene Dysphagien und ihre Therapie bei Patienten mit Trachealkanüle. Idstein: Schulz -Kirchner Verlag,
- Niers, N. (2019): Subglottische Luftinsufflation bei tracheotomierten PatientInnen ACV: „above cuff vocalisation" oder „above cuff ventilation"? in LOGOS 2/2019
- Schwegler, H. (2020): Trachealkanülenmanagement
- Frank, U. (2008). Die Behandlung tracheotomierter Patienten mit schweren Dysphagien. Potsdam: Universitätsverlag
- Beyer, C. Glassl, O. Kerz, T. et al. (2013). Von der Tracheotomie zur Dekanülierung. Berlin: Lehmanns Media Verlag
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