Trachealkanülen-Management
bei Spontanatmung und bei invasiver Beatmung
Hans Schwegler, Dipl.-Logopäde, Fachexperte Logopädie
Tracheotomierte (und invasiv beatmete) PatientInnen sind aufgrund der (langzeit)gecufften Trachealkanülen (TK) oft mit großen Einschränkungen ihrer Lebensqualität konfrontiert. Eine mündliche Kommunikation fällt zunächst fast gänzlich weg, das Schlucken kann sich durch längerfristig gecuffte TK negativ verändern. Der Kurs soll die entsprechenden Zusammenhänge aufzeigen und ermutigen, mit einem schrittweisen, zielgerichteten Trachealkanülenmanagement (TKM) schon sehr früh, möglichst auf der Intensivstation, zu beginnen.
Sowohl bei spontanatmenden wie auch bei invasiv beatmeten tracheotomierten PatientInnen können Sprechventile eingesetzt werden, um den Ausatemluftstrom wieder über den physiologischen Weg zu lenken. Damit werden die Voraussetzungen geschaffen, um einerseits die mündliche Kommunikation zu ermöglichen oder daran arbeiten zu können, andererseits auch um negative Folgen für das Schlucken zu verhindern und allfällige Schluckstörungen schon zu einem frühen Zeitpunkt gezielt diagnostisch und therapeutisch angehen zu können. Eine Oralisierung ist prinzipiell auch mit TK und bei Beatmungspflicht möglich. Entscheidend für die Oralisierung ist nicht das Vorhandensein einer TK oder einer invasiven Beatmung, sondern ob und in welchem Ausmaß eine Dysphagie vorhanden ist. Es werden weitere positive Einflüsse der (Aus-)Atemumlenkung über die physiologischen Wege auf die Lebensqualität der PatientInnen aufgezeigt. Auf Komplikationen und Alltagsprobleme mit TK wird eingegangen. Das TKM wird schrittweise erarbeitet von der gecufften TK bis hin zu einer möglichen Dekanülierung, inklusive der wichtigen „Meilensteine" auf diesem Weg und der Kriterien, die für eine Dekanülierung erfüllt sein sollten. Die Inhalte werden mit der aktuellen Literatur angereichert und mittels Videosequenzen veranschaulicht.
Zielgruppe: LogopädInnen, ÄrztInnen, Pflegefachpersonen und therapeutische Berufe (Bsp. Ergo-/PhysiotherapeutInnen), die mit Tracheotomierten arbeitenVoraussetzungen: Schluckstörungen kommen in Zusammenhang mit Tracheotomierten häufig vor. Grundkenntnisse darüber werden vorausgesetzt. Sie können im Rahmen dieses Seminars nicht vermittelt werden.Anmerkung: Falls Sie folgendes Material ohne großen Aufwand am Kurs zur Hand haben könnten, würde das allenfalls den Austausch bereichern. Es ist aber keine Verpflichtung, sich dieses Material zu besorgen: Trachealkanülen, die bei Ihnen verwendet werden (gebrauchte und/oder neue in der Verpackung), Sprechventil(e), Cuff-Manometer, Plastikspritze (10 ml oder 20 ml), Absaugkatheter
Nach Erreichen der Mindestteilnehmerzahl erhalten Sie von uns eine E-Mail mit der Rechnung und einem Einladungslink zur Teilnahme bei Zoom.
Technische Voraussetzungen: Wir empfehlen die Teilnahme am Seminar mit einem Laptop oder Computer, da hier der Bildschirm am größten ist und die technische Ausführung am einfachsten ist. Wenn nicht integriert, benötigen Sie zusätzlich eine Kamera/Webcam sowie ggf. Kopfhörer/Headset.
Weiterführende Informationen
Seminaranmeldungen sind telefonisch nicht möglich!
360.00 CHF *
Freie Plätze !
Bitte beachten Sie: Anmeldungen können nur während unserer Bürozeiten MO-DO 08:00-16:00, FR 08:00-13:00 Uhr bearbeitet werden.
Dieses Seminar findet online statt!
Seminar-Nr.: | 2505-ONB |
Ort: | Online |
Datum: | DO, 30.01.2025 | 18:00 - 20:00 FR, 31.01.2025 | 09:00 - 16:30 SA, 01.02.2025 | 09:00 - 16:30 |
Fortbildungspunkte: | 9 |
Theorie: | 14 |
Kurzbiographie: Hans Schwegler, Dipl.-Logopäde, Fachexperte Logopädie
Hans Schwegler absolvierte nach der Primarlehrerausbildung und einigen Jahren Berufspraxis das Logopädie-Studium in Zürich. Ab 1990 arbeitete er zuerst in der Phoniatrie des Kantonsspitals Luzern, schwerpunktmäßig im Bereich der Stimmtherapien. Seit 1995 ist er im Schweizer Paraplegiker-Zentrum in Nottwil tätig. Sein logopädisches Arbeitsfeld verlagerte sich zunehmend auf die Diagnostik und Therapie der Dysphagien, wobei immer häufiger tracheotomierte und invasiv beatmete PatientInnen hinzukamen. Er arbeitet sowohl im Intensiv-/Akutbereich, in der Rehabilitation wie auch im ambulanten Bereich. Auf der Intensivstation ist die multiprofessionelle Betreuung der WeaningpatientInnen ein wichtiger Teil der Arbeit. Seit 2005 gibt er sein Wissen im Trachealkanülenmanagement in Kursen, Vorträgen und Schulungen im deutschsprachigen Raum weiter. Er ist Autor des Buches „Trachealkanülen-Management - in sicheren Schritten Richtung Dekanülierung", das im Schulz-Kirchner Verlag 2022 in der 4. Auflage erschienen ist (gegenüber der überarbeiteten und erweiterten 3. Auflage 2020 unverändert).
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